Größtes EU-Projekt zu Bienen startet Forschung gegen Verdrängungstendenz
epd
Quelle: OTZ vom 31. Okt./1. Nov. 2014, Seite OCTH1
Hohen Neuendorf/Erfurt. Das größte Bienenforschungsprojekt Europas startet in Brandenburg und wird mit sechs Millionen Euro EU-Mitteln gefördert.
Das Forschungsvorhaben „Smartbees“ wird im Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf koordiniert, an dem auch das Land Thüringen beteiligt ist, und soll die genetische Vielfalt von Bienen in ganz Europa ermitteln, teilte das Agrarministerium in Potsdam mit. Außerdem sollen die Mechanismen erforscht werden, die harmlose Viren im Zusammenspiel mit der Varroamilbe zur tödlichen Gefahr für Bienen machen.
Ziel: genetische Vielfalt verbessern
In dem Forschungsprojekt kooperieren Genetiker, Molekularbiologen, Parasitologen und Virologen aus elf Ländern. Ziel des komplexen Projekts sei auch, Gesundheit und genetische Vielfalt der Bienen in Europa zu verbessern, hieß es weiter. Die vielfältigen europäischen Bienenrassen seien inzwischen durch die aus Asien stammende Varroamilbe stark gefährdet. Seit vielen Jahren sind hohe Verluste. unter den europäischen Bienenvölkern zu verzeichnen.
Darüber hinaus komme es in Europa zu einer systematischen Verdrängung durch zwei Rassen, die auf Leistung, ruhiges Verhalten und Krankheitsresistenz gezüchtet würden, hieß es. Beide Ursachen führten zu einer dramatischen Verringerung der genetischen Vielfalt der Honigbienen in Europa und gefährdeten auch die regional angepasste Bienenhaltung.